Verfasst von: kosta232 | August 7, 2010

Kolumbien deluxe

Servus,
so, nach all dem sentimentalen Gedanken im letzten Beitrag, geht es jetzt mal wieder um richtiges Reisen. Von Norden und den Kuesten geht es wieder Landeinwaerts und, Gott sei Dank, wieder ins Gebirge. Aber mal wieder eins nach dem anderen.

Hier mal etwas das man nun wirklich nur hier sehen kann: 12-Uhr-Schatten:

Cartagena zu verlassen wurde uns dann doch noch erleichtert. Unzaehlige Moskitos zwangen uns in der letzten Nacht vollstaendig angezogen zu schlafen (bei Temperatueren wo man lieber ohne Klamotten schlaeft) und haben den Abschied vereinfacht.
Die letzte Nacht haben wir noch zwei Maedels von Couchsurfing kennengelernt. Die beiden waren absolute Neulinge bei Couchsurfing und wir ihr erster Kontakt. Es war ganz unterhaltsam mit ihnen, da sie selber nicht aus Cartagena waren und sich deshalb gut mit uns ueber die Besonderheiten der Kuestenmenschen unterhalten konnten.

Die naechste Station war dann Tolu, eine kleine Stadt die vor allem von Kolumbianern zu den Ferien und Wochenenden genutzt wird. Nach dem touristischen Treiben und vollen Gassen in Cartagena war es ein ganz schoener Gegensatz in dem eher ausgestorbenen Staedchen unterwegs zu sein.

Am ersten Tag kam dann bei einem geplanten Tagesausflug doch noch ein bissl suedamerikanisches Flair rueber:
Wir wollten uns zu einem Schlammvulkan aufmachen wurden aber nach 5 km von Polizei aufgehalten und nicht durchgelassen. Da wir nur einen Tagesausflug vor hatten, hatte ich nicht alle Dokumente, die sonst im Tankrucksack sind, dabei und so wollten die Brueder Schmiergeld sehen, weil ich meine Versicherungsunterlagen nicht dabei hatte und unsere Helme nicht mit den Ziffern des Nummernschildes beklebt waren.
Gedroht hatten sie dabei mir eine Strafe von etwa 700 Euro aufzubrummen.
Nach langem Hin und Her und verschiedenen Gruenden fuer die Bestechung (leerer Tank, der Schutzpatronin der Autofahrer was spenden (kein Witz, anscheinend haben hier die Polizisten auch priesterliche Aufgaben)) einigten wir uns darauf, dass wir zum Hotel zurueckfahren um mehr Geld abzuheben.
Naja, aergerlich, dass wir unseren Ausflug nicht machen konnten, aber wenigstens haben wir nix gezahlt (Wer von euch waere denn wirklich wieder hin gefahren?).

Ohne Rueckrad:

Fest steht auf jeden Fall, dass ich ab jetzt bei keiner Kontrolle mehr Spanisch kann. Einen ersten Erfolg hatte ich mit dieser Strategie schon, als ich einen „Quatscher“ gut abwehren konnte, der mich mal wieder nur angehalten hat, um mich vollzulabern. Wenn ihm das Stehen an Strassen zu langweilig ist, haette er sich besser fuer einen anderen Job entschieden als mir auf die Nerven zu gehen.
(Jaja, alles nur nett gemeint. Andererseits nutze ich aber immernoch die Polizei wenn es um Strasseninfos etc. geht und bin jedes Mal sehr zufrieden und werde sehr gut beraten.)

Da wir wussten, dass es unsere letzten Tage an der Kueste sein werden, wollten wir noch einmal so richtig Sand und Strand geniessen und sind mit dem braven Muli an einen leeren Strand gefahren. Es war einfach alles dabei: Sonne, Sand, Meer, Kokusnuss, Krebse, Sandburg, Sonnenbrand und abends Gewitter.

Als wir am uebernaechsten Tag endlich mit dem Motorrad die erste Steigung in einer wunderschoenen Landschaft erreichten, war die Freude gross wieder ins Gebirge zu kommen. Klarere Luft, weniger Feuchtigkeit und schoene Kurven sind doch geeigneter fuers Motorradreisen.
Auf der Strecke musste ich noch ein oder zweimal die obere Kette der Rolle ersetzen. Wie gut, dass wir in Cartagena gleich ein paar gekauft haben.

Strassenreparatur:

Medellin wurde dann unsere naechste Station. Wie sind im Hostal Medellin untergekommen, das mir bereits von vielen Bikern empfohlen wurde. Das Hostel war ganz cool, grosse gute Kueche, schoener Hinterhof/Garten aber vor allem sehr nette Hosts. Die haben uns am ersten Abend auch gleich eingepackt um mit ihnen das Feuerwerk am Vorabend des 200 jaehrigen Bestehens Kolumbiens zu sehen. Als Bewohner der Feuerwerksstadt Dresden ist man nicht leicht zu beeindrucken, aber es war doch ganz schoen.
Ein bissl Pech hatten wir allerdings mit unserem Raum. Der war im Grunde in einer Garage, deren Blechtore mit einer Spanplatte abgedeckt wurden. Der Laermpegel im Raum unterschied sich daher nur wenig von dem auf dem Buergersteig draussen.
In Medellin haben wir ein Museum „zum Anfassen“ (mit beeindruckendem Aquarium) und den botanischen Garten angesehen.

Das hier sollen Fische sein, die in extremer Tiefe sich ueber elektromagnetische Strahlung orientieren (?), nie etwas davon gehoert…

Hier uns im Waermebild – ich bin keine kalte Person, hab nur mehr an als Kristin…

Der Dicke war leider das interessanteste in dem Botanischen Garten, von denen sich Kristin viel erhofft hat.

Viel wichtiger war aber, dass wir beide auch jeder jeweils einen Tag einlegen konnten um Krankheitsanfluege auszukurieren. Kristins Betttag habe ich genutzt um einen neuen Vorderreifen zu montieren (jetzt auch MT60 – fuer 30 Euro!) und das Fahrwerk hinten zu straffen.

Als wir dann beide wieder Einsatzbereit waren haben wir uns zum „Peñol“ aufgemacht, einem Findling mitten in einer Seenlandschaft.

Ich glaube von dem Tag werden wir uns beide aber etwas ganz anderes im Kopf behalten: Auf der Fahrt vom Peñol weg mussten wir nochmals durch Medellin. Ich habe dabei die Gelegenheit genutzt um endlich den „Sturz“ mit Kristin hinter uns zu bringen. Irgendwann musste es ja mal so weit sein. Ich habe mich fuer die ungefaehrlichste Variante entschieden. In einer Schlange vor einer Ampel hab ich mich etwas durch die Fahrzeuge geschlaengelt (mit 400 kg und meiner Kofferbreite nicht einfach) und als ich einmal anhalten wollte, kann der Fuss den ich absetzen wollte keinen Asphalt finden. Bis er endlich den Grund der Grube in der Strasse erreicht hat, war die Maschine schon in einem solchen Winkel, dass ich sie nicht mehr halten konnte. Naja zum grossen Amusement der Autofahrer sind wir also vom Motorrad gerollt. Egal. Lieber so als anders. Leider haben wir aber vergessen mit nem Hut fuer die Show rumzugehen.

Am naechsten Tag ging es dann weiter nach Sueden Richtung Manizales. Bei „La Pintada“ sind wir auf einen kleinen Seitenweg abgebogen, der auf der Karte parallel zur Hauptstrasse verlaeuft, und sind ueber kleine Doerfer durch das Bilderbuchkolumbien gefahren. Durch kleine Strassen mit Offroadabschnitten fuhren wir durch wunderbare Landschaften und vertraeumte Staedchen mit malerischen Plaetzen und super Kaffee.

Kristin und der Muli wollten Baden, ich hab fleissig Bilder gemacht:

Kaffeepflanze:

Ich weiss Insekten haben schon viel Platz aber die Viecher sehen hier aber auch krass aus. Irgendwie hab ich so das Gefuehl wenn ich hier all die verschiedenen Formen sehe, dass hier die Evolution einfach noch nicht allzuweit gekommen ist (sprich noch viel experimentiert wird…):

Eine Nacht haben wir auch auf dieser Strecke in „Aguadas“ verbracht, weil es sich einfach falsch angefuehlt haette hier durch zu hetzen. Jedem der mal nach Kolumbien kommen sollte lege ich ans Herz sich diesen Abschnitt nicht entgehen zu lassen. Wirklich eines der Highlights meiner gesamten Reise!

Nach solchen Superlativen wirkt Manizales, das auf einem Bergruecken gelegen ist ziemlich haesslich. Daher gings sofort weiter nach Santa Rosa, weil ich gerne mal Thermen besuchen wollte. Schon oft bin ich in den Anden auf Hinweise fuer Thermen gestossen, habe aber nie angehalten. Sogar auf dem Passo San Franzisco (der so furchtbar lang und kalt war) hab ich ein Schild mitten im Nirgendwo gesehen.
Bei Santa Rosa gibt es drei Thermen und wir haben uns fuer die naturnaheste Version entschieden und haben es nicht bereut. In einem tief eingeschnittenen Tal liegen im Lauf eines Baches fuenf Baeder und drei Saunen. Und da wir an einem Wochentag morgens da waren hatten wir alles fast fuer uns allein!

Die letzte Station sollte noch einmal etwas Abwechslung bieten und so sind wir in das Tal Cocora zum Wandern gegangen. Salteno selbst, von den Fuehrern hoch gelobt, war nichts besonderes aber die Wanderung war ganz cool. Das Problem ist, dass es in Kolumbien mitunter nicht einfach ist Wege zum Wandern zu finden. Normalerweise ist alles umzaeunt, vermint, Unterschlupf der FARC und natuerlich unbeschildert. Daher muss man sich meist auf die touristischen (Natur-)Parks beschraenken.
Ziel der Wanderung war ein Haus das gut fuer die Kolibribeobachtung geeignet war.

Hin und zurueck gings in und auf Jeeps:

Aber es hilft alles nix, wir mussten zurueck nach Bogota. Die Stimmung war eher gedrueckt und ich glaube selbst Kristin wollte nur ungern Ihre Sachen aus den Alukoffern nehmen und sich von der XT verabschieden.
Naja ein Highlight hatten wir uns noch aufgehoben: Das Goldmuseum im Zentrum. Ein sehr gutes Museum mit beeindruckender Anzahl teilweise sehr alter Stuecke.
Am meisten hat mir der Abschnitt gefallen, in dem sehr gut die Herstellung mit den verschiedenen Ur- und Umformverfahren beschrieben wurde. Auf jeden Fall spannender als Thoms & Friends aber auch krass dass sich da in den vielen Jahren eigentlich nix veraendert hat.
Bilder dazu einfach googeln, durch die Glasscheiben wollte ich keine Bilder machen (bzw hatten wir die Cam vergessen)

Am dem Tag, an dem Kristin geflogen ist, habe ich mir gleich eine grosse Etappe gelegt, um mich etwas abzulenken und auch um schnell ein paar der vielen Km, die vor mir liegen abzutragen. Ich bin bereits mit gepacktem Mopped zum Flughafen und dann direkt weiter.

Zwei kleine Abstecher habe ich seitdem auf meinem Weg nach Sueden gemacht: Einen, um nochmals die Briten zu treffen, die zu der Zeit in Cali waren. Das Wiedertreffen war sehr herzlich und es ist wirklich schade, dass wir ab jetzt in entgegengesetzte Richtungen fahren. Die beiden haben auf jeden Fall zu meinem halben Jahr beigetragen. Ich hoffe sie in 1-2 Jahren in Suedafrika wiederzutreffen (Sie wollen dort Offroadtouren auf XTs anbieten, Interessenten einfach eMail an mich)
Sie fahren derzeit mit Neal, einem gemuetlichen, verplanten Photoshop-Dozenten aus Utah.

Der zweite Abstecher war unmittelbar vor der Grenze nach Equador: Dort wurde eine Pilgerkirche recht pittoresk in ein Tal gebaut. Die Kirche war ganz schoen, allerdings war das ganze Aussenrum mal wieder kaum zu ertragen. Tonnen von Kitsch – Religionskitsch – mit Jesulein als kleines fettes Kind, als heisser 20 Jaehriger oder 100 „heiligste“ Jungfrauen tragen wirklich nur die negativsten Aspekte einer „Volks“-Religion zur Schau. Ich moechte mal wissen wie es heute ueberhaupt noch einen katholischen Suedamerikaner geben kann, wenn die alle so auf diesen Jungfrauen-Kult abfahren. Die muessten ja der Logik nach schon ausgestorben sein. Und dann haben die Schwestern auch noch korrupte Bullen auf ihrer Gehaltsliste, sauber.

Gestern bin ich dann in Quito angekommen. Die Maschine hatte die Pflege, die ich durch Diegos Hilfe hier durchfuehren konnte bitter noetig. Oelwechsel, Abschmieren, Lenkkopflager nachziehen, Luftfilter reinigen usw.
Auf der letzten Etappe ist meine Maschine in den Kurven wegen Pendelns auch nur schwer zu beherrschen gewesen. Heut morgen war der Hinterreifen total platt und damit die Ursache gefunden. Fuer 3,5 Dollar hab ich Schlauch und Reifen professioneller und schneller flicken lassen als ich es je koennte. Auf jeden Fall faehrt sie sich jetzt wieder wie neu und ich schau zuversichtlich auf die kommenden Kilometer. Es war allerdings ein ganz schoener Schock, all das Gepaeck, das ich bei Diego gelassen hatte wieder aufzuschnueren. Der totale Wahnsinn womit ich unterwegs bin. Wenn mein Bike hier zusammenbricht mach ich einfach nen Ramschladen auf.
Den letzten Abend habe ich auch mal fuer intensive Planung verwendet, wie ich die letzten Wochen nutzen kann. Leider sieht es so aus, als wuerde ich wieder (wie auf dem Weg nach Norden) keine Zeit fuer Equador haben, so vielversprechend dieses Land beim Transit auch gewesen ist. (Sry Dommas, ich weiss wie sehr dir das Land gefaellt, danke auch fuer deine Infos!) Ich wuerde aber gern noch das Abenteuer Cordillera Blanca und Bolivien angehen, daher habe ich mich entschlossen, ab morgen in grossen Etappen nach Sueden zu fahren. Nach dem Plan will ich ca am 20. August nach Bolivien einreisen. Ich halt euch auf dem Laufenden…

optionaler Geschwafelteil:

Im Hostal in Cartagena ist mir ein interessantes Buch in die Haende gefallen. Es beschreibt das Fazinosum Reisen und bezieht sich dabei vor allem auf Quellen von alten Reisenden (z.B. Humbold in Suedamerika). Am meisten hat mich dabei gleich das erste Kapitel beeindruckt, das genau das, was ich schon in vielen Beitraegen zu vermitteln versucht habe, auf den Punkt bringt. Die Erwartungen an das Reisen.
Ich habe ja geschrieben, dass ich oft Angst habe (und es rueckblickend auf alte Beitraege ja nur bestaetigt sehe), bei den Zurueckgebliebenen einen falschen Eindruck vom Reisen zu vermitteln. Ein zu buntes, schoenes und ungetruebes Bild.
Das Buch beschreibt, wie bei Menschen durch Prospekte, Reiseberichte u.ä. Erwartungen geweckt werden, die auf der Reise selbst nicht unerfuellt bleiben aber einfach nicht mehr den Zeit- und Raumfuellenden Effekt haben.

Also einfach gesagt: Wenn ich in Deutschland im Prospekt einen Traumstrand sehe, dann erscheint mir dieser Ort perfekt, aber eben gerade in den 10 Sekunden wo ich das Bild betrachte.
Wenn ich nun aber wirklich auf der Insel stehe und den Strand real vor mir habe, und ich vllt sogar mit einem Coctail und heisser Blondine auf dem Liegestuehl flaetze, kann mich der Anblick wiederrum nur fuer die 10 Sekunden oder Minuten zufriedenstellen. Die Gedanken wandern unweigerlich ab. Man kann nicht den Zustand der erwuenschten Zufriedenheit erhalten, da man dann (aus Langeweile?) anfaengt an andere Dinge zu denken. Man muss sich beschaeftigen. Oder einfach weiteren „Bilderbuchhoehepunkten“ nachjagen. Oder es stoeren in dem Augeblick ganz banale Sachen: Der Sand in der Badehose, die drueckende Blase oder der Sonnencremegeruch auf der Blondine.
Ich muss in dem Zusammenhang auch an Interviews mit Langzeitreisenden denken, die oft beschreiben vom „Interesse, was im naechsten Land auf sie wartet“ getrieben zu sein. Vllt enspricht diese Neugier einfach der Hoffnung neue Hoehepunkte zu finden und der Unrast bei die sich bei dem Flaetzen am Strand einstellt.
Ueber dieses Problem hinaus machen die „Bilderbucheindrucke“ nur etwa 5- 10% einer Reise aus. Der Rest sind Banalitaeten: Reisen, Hostals, und normale Lebenserhaltende Massnahmen.
Ganz hart und bescheiden ausgedrueckt habt ihr durch mich die bessere Reise als ich sie jemals haben koennte.

Desktophintergrund benoetigt? Ist zwar ne Ecke weg von hier, aber passt so gut zu dem grad beschriebenen.

(Fettes Bild Conny!)

Danke fuers Lesen, jetzt duerft ihr ran!


Antworten

  1. Moin Moin,
    klar wär ich zurück gefahren. Also echt dem armen Polizisten um sein Bestechungsgehalt zu prellen. Schäm dich! Aber die Thermen erinnern mich an Japans heiße Bäder. Sieht sehr ähnlich aus. Man das wär mal wieder nicht schlecht. Nein nein hab heut schon geduscht. Aber das gute an dem Reisen ist das in der Erinnerung alles wieder auf diese 10 sec Bilder zusammenschrumpft und du wieder weg willst um ähnliches Tolles zu und vor allem zu erleben. Mal gans ehrlich, der Teil bei strömendem Regen und Vollgas durch die Baustelle ist im Nachhinein doch bestimmt auch ein Highlight. Bis bald, der Sonntagstee ist schon aufgebrüht und wartet auf dich.

  2. Servus,

    wieder ein ganz schöner Bericht. Bin nur enttäuscht, dass du offenbar schon so sehr deinen mitteleuropäischen und vor allem deutschen Wurzeln entwöhnt bist, dass obrigkeitliche Anweisungen keine Autorität mehr bei dir genießen. GENAU DIESE EINSTELLUNG HAT UNS DEN GRIECHENLAND-SCHLAMASSEL BESCHERT!

    Zum Thema Urlaubserlebnis: Ja und Nein. Deine Darstellung geht davon aus, dass jeder Urlaub des Erlebniswertes wegen gemacht wird. Gerade aber der Strandurlaub, den du zur Veranschaulichung nimmst, ist aber zunächst mal ein Erholungsurlaub. Das Ziel ist also ein Zustand, in dem das „Entgleiten“ des Geistes aufgrund von fehlenden äußeren Reizen gerade gewünscht ist, da es Anzeichen für die nicht fordernde Umwelt ist.
    Andererseits gibt es die Erlebniskomponenten. Und die sieht vor, im Urlaub Erfahrungen zu machen, die vor allem im Rückblick Bleibendes geschaffen haben. Dazu gehört auch viel Alltägliches oder vieles, was nicht uneingeschränkt positiv ist. Aber es ist von vornherein gar nicht das Ziel, diese Erfahrungen aus dem Urlaub rauszuhalten, sondern sie gut oder zumindest auf originelle Weise zu meistern. Insofern dienen die schönen Momente der vollen Erfüllung als Antrieb und Ziel einer solchen Reise; keinesfalls aber als alleiniger Sinn. Womit deine (scherzhafte – ich weiß) Aussage, dass wir die bessere Reise durch deinen Bericht erleben, auch letztlich nicht zu halten ist.

    Vielleicht ein bisschen viel Gedanken zu einer nicht ganz ernsthaften Äußerung aber ich habe heute nicht viel mehr zu tun als mich von der Hochzeitsfeier gestern zu erholen und da kann man mal auf so eine Vorlage einsteigen. 🙂
    Viel Spaß in Bolivien und weiter gute Fahrt.

  3. Servus Kosta,

    Freu dich schon mal auf deine Diplomarbeit, dann wirst du dich nach den 5-10% Bilderbucheindrücken zurücksehnen…

    Aber im Ernst, ich weiß genau was du meinst. Allerdings muss ich auch Julius recht geben, am Ende erinnert man sich auch sehr gerne an die Strapazen und oft sind gerade dies die bleibenden, lehrreichen und lustigen Erinnerungen bei solchen Reisen.

    Viele Grüße,

    Janis

  4. Zum Erhohlungsurlaub:
    Ich glaube der Author und ein bissl auch ich zweifeln eben an, dass ein solches „Entgleiten“ moeglich ist. Vielleicht eben weil die aeusseren Reize fehlen, beschaeftigt man sich mit dem, was einem sonst eben auch beschaeftigt hat (Arbeit, Probleme).
    Aber ich bin mir inzwischen gar nicht mehr so sicher,
    erstmal danke euch dreien fuer die Kommentare
    (und ich werde ab jetzt die Scheissstrapazen geniesen wie die Hoehepunkte)

  5. Hi Kosta,

    die ganzen letzten Tage wollten wir Dir schon eine Email oder ein Kommentar schicken, aber wir sind fast jeden Abend einfach zu müde ins Bett gefallen. Was wir gemacht haben? Kleiner Tipp: Liebe Grüße aus der Pension Flora!! ; )
    Was ich gerade nach diesen letzten Tagen unbedingt mal loswerden muss: auch wenn Du da in der Ferne gerade so ausführlich und genüsslich mit der XT fremdgehst – Du hast ein absolutes Wahnsinnsgerät (sorry, Kristin, aber ich meine gerade das auf 2 Reifen), was hier daheim auf Dich wartet (außer Du bleibst jetzt bei offroad und überlässt sie mir!).
    Ein ausführlicher Bericht folgt in den nächsten Tagen. Gute Fahrt! Bis bald!


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