Verfasst von: kosta232 | November 10, 2010

Zurück in Deutschland

Servus,
Sodele, dann will ich mal meinen letzten Artikel dieser Reise schreiben. Viel gibt es nicht zu sagen, aber ich habe die Rückkunft meiner lieben XT als Anlass dafür genommen mich noch einmal zu melden.

Zuerst ein paar organisatorische Dinge:

1. eMail-Adressen: Ich habe mitbekommen, dass mein Blogg oft weiterempfohlen wurde. Erstens mal danke dafür. Zweitens empfehle ich denen, die bei der nächsten Reise immer informiert bleiben wollen mir einfach ne Nachricht, Kommentar oder eMail zu schicken, dann kann ich euch in der Verteiler nehmen.

2. Das hört sich jetzt etwas anmaßend an, aber ich werde aus mehreren Gründen die Einträge in eine Druckform bringen. Angedacht ist zunächst einfach die Einträge auf DIN A4 zu bringen und die Bilder nochmals einzufügen. Ich weiss, dass ich für mich und meine Familie schon ein paar Exemplare brauchen werde, wenn jetzt jemand Interesse daran hab sollte, sollte er sich doch einfach mal bei mir melden. Wenn ich ungefähr die Auflage kenne, kann ich evtl günstiger wegkommen.
Ich hab Verständnis, wenn es nicht interessiert, denn es geht bei der Aktion vor allem um die Mitmenschen, die limitierten Zugang zum PC haben und die die gerne Analog archivieren. (Solls noch geben…) Auslieferung ist aber frühestens ab Januar.

3. Ich bin ein paar Mal auf einen Diavortrag angesprochen worden. Besteht dafür allgemein Interesse? Ich überlege einen Vortrag in Dresden und einen in Würzburg zu veranstalten. Da das ganze aber mit einer Menge Arbeit verknüpft ist, wollte ich hier noch einmal nachfragen, ob breiteres Interesse besteht. Dazu vielleicht zwei Warnungen: Erstens, die besten Bilder habt ihr schon gehört und die aufregendsten Geschichten schon gelesen. Zweitens, ich werd zu jeder Gelegenheit Peruanische Musik spielen! (wobei das vielleicht ein bisschen weit geht…)

So, ich hab mit dem Schreiben des Artikels lange genug gewartet, bis die krassesten Emotionen, die nach der Ankunft nicht nur positiv waren, etwas abgeflacht sind. Im Grunde geht es mir gut, die Uni hat mich wieder verschluckt und ich hab mich wieder und schneller und umfangreicher denn je in einen SHK-Vertrag knechten lassen. Die Idee jedenfalls sich einfach schnell in neue Projekte zu stürzen werde ich nach der nächsten Reise nicht mehr umsetzen, aber wer weiss wie es anders herum gewesen wäre.
Das erstaunlichste am Zurückkommen war für mich, dass ich vieles wieder neu kennenlernen konnte. Kennenlernen ist vielleicht nicht so gut getroffen, ich meine einfach, dass man durch den Abstand, der war, Menschen und Verhältnisse neu betrachtet und bewertet. Dabei dürfte sich ja in nur 6 Monaten nicht so viel verändert haben.
Leider hat sich auch Dresden für mich ziemlich verändert, da viele meiner Freunde weggezogen sind oder gerade auf dem Sprung sind.
Erfreulich war aber, dass ich die „Wie-wars“- und die „Erzähl-doch-mal-von-Südamerika“-Frager bisher in Grenzen halten.

So, ich hab in einem alten Artikel schon ein mal ein bissl bilanzieren wollen, ich übernehme das jetzt einfach mal:

– Insgesamt hab ich schlimmeres erwartet im suedamerikanischen Strassenverkehr, auf einer Fahrt von Wuerburg nach Dresden habe ich in der Regel oefter das Gefuehl, dass mich jemand umbringen will als in einem halben Jahr hier unten. (Eigene Dummheiten nicht mitgezaehlt)

– Die XT kann ich fuer Leute, die hier unten mit ihrem Motorrad Abenteuer erleben wollen gar nicht empfehlen. Geradezu langweilig verhaelt sich die Maschine, nachsichtig bei kritischen Maneuvern und ohne aufregende Reparaturen (man faengt schon an sich nach den Oelwechseln zu sehen, um mal wieder das Werkzeug rausholen zu duerfen). Vielleicht ist fuer ein „Motorrad-Abenteuer“ eine BMW angebrachter… 🙂

– mein Lieblingsland in Suedamerika ist auf jeden FAll ArChìKoBoPeE:
Das Klima, die Dirtroads, das Essen und die Menschen Nordargentiniens, die ähh…. nagut, Meeresfruechte Chiles, der Kaffee, die Staedte und die Menschen Kolumbiens, die Preise und gute Laune Boliviens, die Landschaftshighlights und Sehenswuerdigkeiten Perus und zuletzt die Salsa und Vulkane Equadors. (Wenn das mal nicht super versöhnlich-kitschig ist, weiss ich auch nicht mehr weiter)

– vielleicht einmal eine Aufzaehlung der Highlights in Suedamerika, die ich jedem Reisenden ans Herz lege:
1. Passo de Aguas Negras, landschaftlich phantastisch und zeitlich ueberschaubar. Ich kann leider nicht sagen ob die Begeisterung mitunter daher kam, dass es mein erster Pass dieser Hoehe war, aber ich glaube er ist schon besonders.
2. Ruta 40 in Nordargentinien zwischen Salta und La Rioja: Einfach tolle Landschaft, super OffRoad, tolle Moeglichkeiten zum Campen und Wohlfuehlen, vllt sogar DAS Highlight fuer mich.
3. Cañon de Colca/Peru: Beeindruckendes Tal mit einer Landschaft, wie man sie sich von Suedamerika nur ertraeumt. Tolle Trails.
4. MachuPicchu, keine Ueberraschung
5. Der Dschungel, wenn schon nicht mit dem Motorrad zu geniessen sollte es doch bei einer Suedamerikareise dabei sein.
6. Viele schoene Orte in Kolumbien aber besonders die Zona Cafetera! Die beschriebene Strasse noerdlich von Manizales war fuer mich der Inbegriff von unberuehrter, vollkommener Schoenheit Kolumbiens.
7. Sucre als schoenste Stadt, dicht gefolgt von vielen kolumbianischen Staedten.
8. Cordillera Blanca, mehr als die Bilder brauch ich dazu nicht zu zeigen oder?

– Suedamerika ist sehr sauber, wer Kakerlaken und Ratten erwartet, sollte die besser selbst mitbringen. Ausser in Bolivien wurden die Strassen taeglich gereinigt. Oha, da faellt mir auf, dass ich dabei bin ein riesen Missverstaendniss zu erzeugen. Die Menschen sind nicht umweltbewusst, ganz im Gegenteil, das hab ich ja auch schon oft genug beschrieben. Selbst in Chile kommt man an vielen Muellhalden an Strassenraendern vorbei. Es scheint aber, dass sie gut darin sind ihn von der Strasse zu schaffen.
Im Grunde sind dafuer die Hunde zum Ungeziefer zu zaehlen. Und fuer Motorradfahrer koennen die besonders problematisch werden. Ich kann hier aber ein paar Tipps geben wie man den Biestern wenigstens den ein oder anderen guten Tritt geben kann:
Es gibt zwei unterschiedliche Manoever der Hunde, die die Verfolgung einleiten: Diejenigen, die in einem spitzen Winkel zur Fahrzeuglaengsachse auf das Motorrad zurennen und die, die im stumpfen Winkel hinterherrennen, nachdem das Motorrad vorbeigefahren ist. Erstere haben ihren Schwachpunkt während der Wenden, die sie vollziehen muessen um dem Motorrad nachzurennen. Meist rutschen da die Hunde und können kaum ausweichen. Wenn man dann also auf sie zulenkt und schnell genug ist, hat man die Moeglichkeit einen vllt sogar zwei gute Treffer zu landen, meist aber nur auf den Torso.
Bei denen, die einen nur verfolgen, muss man das Tempo drosseln und, wenn die Strasse es zulaesst, mit einer Schwenkbewegung in ihre Laufbahn ziehen und hat dann meist eine gute Chance auf einen Kopftreffer. Da dies meist die Motivation der Hunde noch steigert, kommt man sogar mehrmals hintereinander zum Punkten.
Die beiden Aktionen sind ohne weiteres auch nacheinander anwendbar. Man sollte nur hoffen, dass einen keine Ampel/Kind/Baustelle zum Anhalten zwingt, solang die Hunde die Verfolgung nicht aufgegeben haben.
Wer hier Mitleid zeigt, hat den Absatz mit dem Ungeziefer nicht verstanden.
Hier das ganze noch mal graphisch (der „Hit-it“-Schlenker in der Mitte ist für den Extra Schwung und kann den Unterschied zwischen einem mittelmäßigen und einem tollen Tag auf dem Motorrad machen)

– Als einen großen Erfolg werte ich die Freude und Gelassenheit beim alleine Reisen, die sich erst in den letzten 2 Monaten einstellte. Es hat eine Weile gedauert, bis ich es gelernt hatte, was für mich zum erfolgreichen Reisen gehört, aber ich glaube die investierte Zeit hat sich gelohnt.

So zum Abschluss und damit das ganze nicht ganz Bildlos vorbei ist noch ein Bild „aus dem Kreise der Familie“

Damit bleibt mir nur zu sagen, vielen Dank und bis zum nächsten Mal, ich hoffe es hat euch gefallen!


Antworten

  1. Schade, dass es vorbei ist!
    Schön, dass es gut gegangen ist!
    Danke, dass wir „dabei“ sein konnten.
    Wie Du ab heute mit BMW-Fahrern und Hundeliebhabern zurecht kommst, ist Deine Sache, aber alle Mulifreunde werden Dich lieben.

  2. Vielleicht muss man ja das mit den Hunden und Kakerlaken so sehen. Entweder sind die Kakerlaken schon so groß, dass sie die Größe von Hunden haben und du sie nur verwechselt hast. Oder Hunde fressen Kakerlaken. Naja weiß nicht, ob mir Kakerlaken so groß wie Hunde gefallen würden. Definitive müsste man das Hit-it Manöver modfizieren.


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